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Stadt, Land, Zahnarzt: Vom Plan eines dentalen Ökosystems im ländlichen Raum

Betrachtet man Dr. Wolfgang Hörz‘ Biographie, so ist man geneigt anzunehmen, dass er sich in seiner beruflichen Laufbahn wohl auf den amerikanischen Architekten Daniel Burnham berief: „Make big plans“ heißt es in seiner Aufforderung, die der charismatische Zahnmediziner ohne jeden Zweifel wörtlich genommen hat.

Denn wenn man parallel zur Zahnmedizin noch BWL studiert und schon mit 30 den Weg in die Selbständigkeit beschreitet, dann kann der nächste Plan nur von monumentalem Ausmaß sein. Architekt ist Dr. Wolfgang Hörz zwar nicht geworden, doch „dentale Landschaftsarchitektur“ betreibt er trotzdem. Wie er die ländliche zahnmedizinische Versorgung ausbaut und ein eigenes dentales Ökosystem schafft, erklärt er im Interview.

Dentaler Artenschutz

Der Landzahnarzt ist vom Aussterben bedroht, weil die meisten Zahnärztinnen und Zahnärzte ihre Zukunft in der Stadt sehen. Deswegen sind viele Praxen in ländlichen Regionen in ihrer Nachfolge gefährdet. Ein Trend, den auch Dr. Hörz beobachtet: „Über Jahre hat man ein ‚Zahnärztesterben‘ im ländlichen Raum erkennen können“, beginnt er. „Vermehrt entstanden große MVZ in den Städten, während die Kollegen auf dem Land zunehmend keine Übernehmer fanden und ihre Praxen schließen mussten – auch, wenn diese sehr erfolgreich geführt wurden. Schon seit vielen Jahren ist die Anzahl der Praxen im ländlichen Raum rückläufig und dieser Trend verstärkt sich massiv, weil eine Überalterung der Zahnärzte zu erkennen ist und diese teilweise über fünf Jahre und länger nach Nachfolgern Ausschau halten. Die Patienten müssen daher immer weitere Wege auf sich nehmen, um sich zahnmedizinisch versorgen zu lassen. Dem wollen wir entgegenwirken und für eine bessere Versorgung in diesen Regionen sorgen“, erklärt der 48-Jährige seine Vision, die bereits in seiner Jugend erste Grundzüge annahm. „Schon als Kind konnte ich in diesen Beruf reinschnuppern, weil mein Vater im Haus seine eigene Zahnarztpraxis mit meiner Mutter betrieb.“ Weil das Arbeitspensum seiner Eltern enorm war, dachte er bereits früh darüber nach, wie sich eine Praxis familientauglicher gestalten und man bei der Praxisführung insgesamt innovativer vorgehen könnte. Dass damit der Grundstein zum Aufbau eines eigenen dentalen Ökosystems gelegt würde, ahnte er noch nicht.

Vestradent: Aus Neologismus wird Programm

Tübingen, dem der ehrgeizige Gründer mit einem BWL-Abschluss die Krone aufsetzte. „Ich bin kein klassischer reiner Zahnarzt, sondern sehe mich bedingt durch mein BWL-Studium mehr als Unternehmer und arbeite dadurch viel an der Praxis und somit an Verbesserungsmöglichkeiten“, so Wolfgang Hörz. Seit über 20 Jahren ist er in Leinfelden-Echterdingen niedergelassen und führt eine der erfolgreichsten und renommiertesten Großpraxen in Deutschland mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen.

Im vergangenen Jahr wurden erneut „big plans“ in die Tat umgesetzt: Die Vestradent-MVZ-GmbH war geboren. Hier ist der Name Programm, denn der Neologismus Vestradent, den man mit „Ihr Zahnarzt“ übersetzen kann, steht für den Anspruch, die zahnmedizinische Versorgung und die individuelle Betreuung der Patienten im ländlichen Raum aufrechtzuerhalten und kontinuierlich zu verbessern. Zusammen mit seinem Partner Marcus Beyer baut Wolfgang Hörz ein engmaschiges Praxisnetzwerk auf, das eine hohe gleichbleibende Behandlungs- und Servicequalität gewährleistet. Dabei ist den Unternehmern eine gemeinsame Herangehensweise mit den abgebenden Zahnärzten wichtig, die den Erhalt des Lebenswerkes und eine patientenzentrierte Versorgung sichert.

Land gewinnen

Mittlerweile betreibt das Duo vier weitere zahnmedizinische Zentren. Bis zum Jahresende sollen zehn neue Standorte in Süddeutschland und der Schweiz dazukommen und so die Vernetzung der DACH-Region vergrößert werden. Dabei spielt der Standort eine wichtige Rolle: „Generell sind Praxen, die gut an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen sind, besser frequentiert. Parkplätze vor dem Haus sind wichtig, genauso wie eine möglichst zentrale Lage der Praxis im Ortskern“, benennt der Unternehmer einige Erfolgsfaktoren. „Im ländlichen Raum sind diese Kriterien aber vernachlässigbar, weil die Arzt-/Patientenquote deutlich attraktiver ist. Auch hat die Corona-Situation dazu geführt, das bedingt durch das mobile Arbeiten die Patienten eher an ihrem Wohnort nach Versorgung gesucht haben und auch künftig suchen werden. Deswegen sehe ich die Standortwahl auf dem Land als zukunftsträchtig an“, ist der sympathische Zahnarzt von seinem Konzept überzeugt

Eine Niederlassung auf dem Land hat nach Meinung des Mediziners noch viele weitere Vorteile: „Auf dem Land ist man noch eine örtliche Persönlichkeit, hier ist das klassische Arzt-Patientenbild noch zu finden“, beschreibt Wolfgang Hörz einige Attraktivitätsmerkmale. „Die Arzt-Patientenbindung ist auf dem Land eine völlig andere als in der Stadt. Ich persönlich genieße diesen Aspekt am allermeisten“, summiert er. Dabei ist das Image von der rückständigen Landzahnarztpraxis längst passé. „Wir stellen auch in diesen Praxen das komplette und aktuelle Spektrum der Zahnmedizin zur Verfügung: volldigitale Arbeitsabläufe, DVT, Implantologie und Oralchirurgie sowie Teile der KFO werden in unseren Standorten angeboten und somit ist auf dem Land die gleiche Qualität und das gleiche breite Arbeitsspektrum möglich wie in den Städten“, berichtet er vom dentalen Doing.

Software von solutio in jeder Praxis

Auch eine leistungsstarke Zahnarztsoftware ist eine wichtige Zutat des Erfolgsrezepts von Vestradent und ein Wachstumstreiber. „In meinen Praxen haben wir schon vor drei Jahren komplett auf volldigitale Workflows gesetzt“, berichtet Dr. Hörz vom Praxisalltag. Dabei setzt er auf die Zahnarztsoftware charly by solutio. „Ich kann meine komplette Praxis mit einer Software führen, brauche keine Zusatzprogramme wie ein weiteres nicht integriertes Qualitätsmanagement oder eine separate Sterilgutaufbereitung. Alles kann mit charly verwaltet und geführt werden. Solche Dinge habe ich in anderen Programmen vermisst. Auch vor allem die Einbindung von Fremdgeräten (z. B. Scannern) etc. macht dieses Programm für mich einzigartig und dadurch bekomme ich die Arbeitserleichterung und Skalierung von Prozessen, die ich immer gesucht habe“, erklärt er die Argumente, die ihn bei seiner Zahnarztsoftware überzeugen.
„Ich kenne alle großen Praxisprogramme. Mit allen konnte ich intensiv arbeiten und mich auseinandersetzen. solutio bietet mir aber mit Abstand die besten Controlling-Tools und die beste Integration aller notwendigen Schnittstellen und Zusatzprogramme“, freut er sich über seinen digitalen Praxismanager

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